Free-to-play – Wie gratis sind Gratis-Games wirklich?

von Feb 23, 2021Finanzbildung, Tipps für Schüler*innen

Bis zu 70€ für ein neues Game auszugeben ist nicht wenig und schlägt ein ordentliches Loch in die Geldtasche, das kann man sich nicht jeden Tag leisten. Muss man ja auch nicht, es gibt zum Glück genug gratis Alternativen. Auf eigentlich allen App- und Gaming-Plattformen findet man haufenweise Spiele, die man sich kostenlos runterladen und direkt zocken kann, ohne dafür auch nur einen Cent ausgeben zu müssen. Solche Games nennt man „Free-to-play“ (also Englisch für „Gratis-zum-Spielen“).
Eigentlich eine super Sache, oder verstecken sich dahinter doch Einschränkungen und Geldfallen?

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Genau hinschauen, wenn es zu gut klingt um wahr zu sein!

Gratis oft – Kostenlos fast nie!

In der Regel kann man bei Free-to-Play Spielen tatsächlich alle Inhalte gratis bekommen, wenn auch mit der ein oder anderen Einschränkung. Man darf bei aller Freude darüber nicht vergessen, dass Spiele-Entwickler_Innen Unternehmerinnen und Unternehmer sind, die Geld verdienen müssen.

Um dieses Ziel zu erreichen, setzen sie verschiedene Techniken ein, um den Spielerinnen und Spielern doch durch die Hintertür einiges an Geld aus der Tasche zu ziehen. Diese Techniken wurden in den letzten Jahren immer mehr verfeinert und perfektioniert. Wir haben euch hier die gängigsten Tricks der Spiele-Entwickler_Innen von Free-to-Play Games zusammengefasst:

Methode #1: Freemium

Der Begriff ist eine Zusammensetzung aus dem Englischen „free“, also gratis, und „Premium“. Bei solchen Games bekommt man gratis nur einen Teil des gesamten Spiel-Umfangs, also nur einen Bruchteil der vollständigen Inhalte. Um das ganze Spielerlebnis genießen zu können, muss dann ein gewisser Betrag bezahlt werden.
Man spielt zum Beispiel die ersten drei Kampagnen, levelt seinen Charakter auf und dann, wenn es anfängt richtig Spaß zu machen, geht es nur weiter, wenn man bezahlt. Muss man natürlich nicht, man kann ja immerhin die bekannten Level nochmal spielen, aber man will ja doch wissen, wie es weitergeht, oder?

via South Park on GIPHY
South Park hat das Thema Freemium mal sehr gut aufbereitet.
Zur ganzen Folge: http://bit.ly/south_park_freemium

Methode #2: Pay-to-Proceed

Bei solchen Games wird vor allem mit eurer Geduld gespielt. Im Prinzip könnt ihr zwar alles auch kostenlos erreichen, aber es dauert halt länger…sehr viel länger, außer ihr legt ein paar Euros hin.
Am Anfang könnt ihr zum Beispiel euren Charakter noch super schnell aufleveln oder rasch neue Gebäude bauen, aber spätestens nach einigen Stunden spielen dauert das Ganze dann plötzlich Stunden oder Tage bis ihr neue Erfolge erzielt. Um hier abzukürzen werden euch dann Tränke, Werkzeuge oder sonstige Mittel angeboten, die ihr kaufen müsst. ACHTUNG: Das ist reales Geld, euer Geld, das ihr hier ausgebt. Also besser zweimal nachdenken.  Die Alternative: ihr wartet, und das meist ziemlich lange.

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Methode #3: Pay-to-win

Diese Methode kommt sowohl bei Einzelspieler-Games als auch bei Multiplayern, wo man mit oder gegen andere Spieler zockt zum Einsatz. Dabei werden dir, gegen eine Bezahlung mit deinem eigenen Geld natürlich, Gegenstände angeboten, die helfen ein Level zu meistern oder sich einen Vorteil gegenüber dem Gegner zu verschaffen. Ein gutes Beispiel ist dafür ist „Candy Crush“ (King, 2021), wo die ersten Level noch sehr einfach sind, aber später ohne gekaufte Hilfsmittel kaum mehr zu schaffen sind.

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Was man bei Free-to-Play Games beachten sollte

Mit kostenlos spielbaren Games kann man auch ohne Geldeinsatz sehr viel Spaß haben, wenn man bereit ist Abstriche zu machen. Es ist wichtig sich immer daran zu erinnern, dass auch wenn ein Spiel gratis zum Download angeboten wird, es später sehr verlockend werden kann viel Geld darin zu investieren. Die Hersteller sind Meister darin, Spielerinnen und Spielern mit so genannten Microtransactions, kleinen Käufen, zu verlocken immer wieder etwas mehr auszugeben als sie eigentlich wollten.

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Setzt euch unbedingt einen fixen monatlichen Rahmen und behaltet eure Ausgaben im Blick, damit ihr nicht mehr ausgebt, als ihr eigentlich wollt oder überhaupt zur Verfügung habt.
Unser Geldtagebuch kann euch dabei helfen und eine große Unterstützung sein, auch eure Eltern stehen euch sicherlich zur Seite.


Credits Titelbild: https://unsplash.com/photos/bS46IAXWAO4


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