PROJEKTVORSTELLUNG: Inklusionsprojekt rund um Gaming und E-Sport DES LEZ SH

von Jun 3, 2022E-Sport News, Projektvorstellung

An der Helen-Keller-Schule, dem Landesförderzentrum für körperliche und motorische Entwicklung im schleswig-holsteinischen Damp, begann das Landeszentrum für E-Sport und Digitalisierung Schleswig-Holstein (LEZ SH) im vergangenen Jahr ein Inklusionsprojekt. Die Aktion geht jetzt nach einer längeren Winterpause mit den Trainingseinheiten der kommenden Wochen ihrem vorläufigen Abschluss entgegen.

In Damp verwenden Sabine von Rekowski und Maximilian Kreft, beides (Medien-)Pädagog*innen aus dem Ehrenamtsteam des LEZ SH, Gaming und E-Sport als Tool, um neue pädagogische Zugänge und Herangehensweisen zu einer Gruppe von sieben motorisch eingeschränkten Jugendlichen zu finden und auszubauen. Dazu haben sie die Jugendlichen je nach deren individuellen Vorlieben in zwei Gruppen aufgeteilt: eine mit kompetitivem E-Sport- und eine mit kreativem Gaming-Ansatz. Während Maximilian mit der E-Sportgruppe in Rocket League deren spielstrategische, kommunikative und koordinative Fähigkeiten schult, konzipiert die Gaminggruppe um Sabine im Kreativmodus von Fortnite – neben etwaigen Abstechern in diverse Trainingskarten – primär das kreative und räumlich-kognitive Gestalten von Gebäuden und Strukturen.

Mit dem E-Sport- und Gaming-Projekt rannten die LEZ-Pädagog*innen bei den Jugendlichen von Anfang an offene Türen ein. Gerade bei körperlich eingeschränkten Menschen finden Gaming und E-Sport als virtuelle, hoch-interaktive Erlebnisräume viel Anklang, da sie zahlreiche Barrieren, mit denen die Jugendlichen sich im Alltag konfrontiert sehen, einfach ausklammern. Deshalb gelang es schnell, die Heranwachsenden in der Lebenswelt ihrer Freizeitgestaltung abzuholen und einen direkten Zugang aufzubauen. Wir sehen am Erfolg des Projektes und den positiven Reaktionen der Lehrer*innen die These eindrucksvoll bestätigt, dass Gaming und E-Sport auf hohem Inklusionslevel Interaktionen ermöglichen und neben dem Potenzial für Begegnung und Teilhabe auch Lernhorizonte eröffnen. Was zunächst nur als einfacher Testballon vorgesehen war, hat im laufenden Projekt sämtliche Erwartungen übertroffen und einen Grundstein gelegt für weitere Inklusionsprojekte des LEZ SH mit E-Sport als pädagogischem Tool.


Fotocredits: LEZ SH


Über die Autorin:

Sabine von Rekowski, seit 2020 Mitglied im Ehrenamtsteam des LEZ SH, und verantwortlich für die pädagogische Konzeptarbeit des Landeszentrums. Sabine studiert Pädagogik und Skandinavistik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und ist medienpädagogische Volontärin im Offenen Kanal Westküste.


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